Bei der Überwachung und Kontrolle der Gleisanlagen setzt die DB Systemtechnik GmbH Messzüge zur Vermessung der Gleisgeometrie ein. Die Inspektionen werden, abhängig von der Streckenhöchstgeschwindigkeit und Streckenbelastung, in zeitlich festgelegten Intervallen durchgeführt. Ein kontinuierliches Zustandsmonitoring der Eisenbahninfrastruktur ist kaum möglich.
Darüber hinaus führt der sich im Kontext des Klimaschutzes zunehmend auf die Schiene verlagernde Personen- und Güterverkehr zu einer höheren Aus- und Belastung der kaum wachsenden Gleisinfrastruktur. Gleichzeitig führt der wachsende Verkehr auf der Schiene dazu, dass sich die für Infrastrukturinstandhaltung und Instandsetzungen verfügbaren Zeiten geringer werden. Das Unternehmen war daher auf der Suche nach einer leistungsfähigen Lösung zur Optimierung der eigenen messtechnischen Infrastruktur.
Es entstand daher die Idee, die Regelzüge im Regional- und Fernverkehr als Ergänzung zur Regelinspektion zu nutzen. Mit entsprechend robuster Messtechnik ausgestattet, könnten sie aufgrund der täglich zurückgelegten Kilometer ein umfassendes Monitoring der gesamten Schieneninfrastruktur ermöglichen. So würde beispielsweise je ein mit Messtechnik ausgestatteter ICE pro Baureihe mit einer durchschnittlichen Laufleistung von 1.500 Kilometern am Tag ausreichen, um das 10.000 Kilometer zählende ICE-Netz vollständig abzudecken.
Um die Idee, Regelzüge ergänzend für das kontinuierliche Infrastrukturmonitoring einzusetzen auf ihre Machbarkeit zu überprüfen, wurde ein eigenes Innovationsprojekt gestartet. Im Projekt „Zustandsmonitoring durch Regelzüge“ zeigte sich schnell, dass die im regulären Zugverkehr erfassten Daten den Messdaten der Regelmessung in Qualität und Güte ebenbürtig waren. Und dies, obwohl die Messdaten im Gegensatz zur klassischen Messmethode sogar autark und voll automatisiert ohne zusätzliches Personal gewonnen wurden.