Der Schlüssel für die Verbesserung der Gesamt-Effizienz
1982 gegründet, ist HBM nCode mittlerweile führender Anbieter für Produkte zur Datenanalyse sowie für Betriebsfestigkeits- und Ermüdungstests. Jon Aldred, Produktmanager für die Softwarelösung nCode DesignLife™, im Interview.
Die Steigerung der Effizienz von messtechnischen Tests und Produktentwicklung ist eine der großen Herausforderungen für zahlreiche Branchen und Unternehmen. Wie können nCode Softwarelösungen die Unternehmen darin unterstützen, ihre Ziele zu erreichen?
Jon Aldred:nCode Software bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Effizienz von Produkt-Validierungen und -Entwicklungen zu steigern. In erster Linie bedeutet dies, dass Ingenieure ein größeres Arbeitspensum in kürzerer Zeit erledigen können, zum Beispiel: die schnellere Analyse größerer Datenmengen; die schnellere Identifizierung der wirklich wichtigen Daten; die effiziente und sichere Wiederverwendung von Messdaten, um ein erneutes Testen zu vermeiden; die Wiederverwendung von Analyse-Prozessen zur Sicherstellung von Standardisierung und Wiederholbarkeit; die Vorhersage von Problemen in der Betriebsfestigkeit schon während der Entwicklung, um kostspielige und zeitintensive Ausfälle zu vermeiden.
Bei Tests und messtechnischen Applikationen wird es stetig schwieriger, die immer größer werdenden Datenmengen zu beherrschen. Wie kann nCode GlyphXE™ dabei helfen, die wirklich wichtigen Daten zu identifizieren?
nCode GlyphXE™ verfügt über die Leistungsfähigkeit, große Datenmengen schnell zu verarbeiten. Multiple Tests mit jeweils Millionen an Datenpunkten können zu einem fertigen Report verarbeitet werden. Der Benutzer kann über eine graphische Benutzeroberfläche einen durchgehenden Prozess erstellen, der alle notwendigen Analyseschritte enthält und der in einem formatierten Dokument resultiert, das die Schlüsselaussagen und eine Zusammenfassung enthält. Auf diese Art und Weise können große Mengen an Messdaten auf die Informationen reduziert werden, die eine klare Aussage für den Ingenieur oder auch seinen Vorgesetzten haben. Dieser prozess-orientierte Lösungsansatz ist der Schlüssel für die Verbesserung der Gesamt-Effizienz.
Können Sie einen typischen Workflow beschreiben?
In mancher Hinsicht gibt es keinen typischen Workflow und das ist vielleicht die Stärke von GlyphXE™. Nach der Datenerfassung können die Ingenieure GlyphXE™ dazu benutzen, um die gemessenen Daten zu editieren, neue Abzweigkanäle zu kalkulieren und automatisch einen Bericht über die gesamte Erfassung zu generieren. Andere möchten vielleicht eine Vibrations-Analyse von nur wenigen Kanälen einer rotierenden Komponente durchführen. Wiederum andere Ingenieure wollen aufzeigen, wo der Vibrations-Peak auf dem Versuchsgelände aufgetreten ist. All dies ist mit GlyphXE™ möglich. Und nachdem der gewünschte Prozess erstellt wurde, lässt er sich abspeichern und das nächste Mal wieder benutzen.
nCode DesignLife™ ist die führende Software für Lebensdaueranalysen. Können Sie uns ein oder zwei Beispiele nennen, wie effektiv und kostensparend es ist, eine Betriebsfestigkeits- und Freigabeanalyse vor der Prototypen-Produktion durchzuführen?
Entwicklungszyklen mussten bisher stets lang genug sein, um physische Tests von Prototypen zu erlauben, die Rückschlüsse auf das Design und die Produkt-Validierung zuließen. Dies war kosten- und zeitintensiv. Aufgrund der zunehmend verdichteten Entwicklungszyklen in Branchen wie zum Beispiel der Automobilindustrie ist es notwendig geworden, teure Fertigungsmittel einzusetzen, bevor die physischen Tests beendet sind. Das bedeutet, dass physische Tests allenfalls nur noch bestätigen, dass das Design richtig ist und keine Notwendigkeit mehr zu Optimierung besteht. Daher besteht ein enormer Druck, frühzeitig die Kriterien der Produktleistungsfähigkeit wie zum Beispiel die Betriebsfestigkeit durch Computer-Simulationen im Entwicklungs-Prozess vorherzusagen. Ganze Teststrecken-Ablaufpläne können mit nCode DesignLife™ simuliert werden, um potentielle Probleme in der Betriebsfestigkeit in der Chassis oder Karosseriestruktur zu erkennen, bevor der Prototype überhaupt gebaut wird. In anderen Branchen wie der Windenergie lassen sich zahlreiche Belastungsszenarien simulieren, die sehr kostenintensiv zu testen wären – auf diese Weise wird ein robusteres Design ermöglicht.
Welche Branchen eignen sich insbesondere für nCode Softwarelösungen?
Der Anfang von nCode Software waren 1982 Ermüdungsanalysen in der Eisenbahnbranche. Auch anschließend hat nCode die Transportbranchen mit führenden Hilfsmitteln beliefert. Die Automobil- und Luftfahrtindustrie sind hier zu nennen, aber auch Baumaschinen und Traktoren, also Fahrzeuge, die sich abseits asphaltierter Straßen bewegen, und auch die Verteidigungs-Industrie. In den letzten Jahren haben wir auch ein signifikantes Wachstum im Energiesektor festgestellt wie zum Beispiel in der Windenergie. nCode Software ist über all dort stark, wo große Datenmengen analysiert werden müssen oder eine Ermüdungsexpertise gewünscht ist.
Effizienz ist nicht nur wichtig, wenn es um die Produktentwicklung geht. Auch die Bedienung der Software selbst muss sehr effizient und zeitsparend erfolgen. Wie wichtig ist eine einfach Bedienung für nCode?
Es ist von zunehmender Bedeutung, dass Ingenieure schnell die gesuchten Antworten finden. Mit DesignLife™ verfügen Analysten nun über häufig gebrauchte Finite-Element-Modelle mit Millionen an Freiheitsgraden. Der Umgang mit solch großen Modellen kann sehr zeitintensiv sein. Wir verwenden zahlreiche Wege, um zu kurzen Lösungszeiten zu kommen. Zum Beispiel kann DesignLife™ multiple Durchläufe in derselben Analyse fahren: eine schnelle und einfache Analyse des gesamten Modells und dann eine akkurate Analyse, die nur auf die wichtigen Bereiche abzielt. Wir verwenden auch Multi-Thread-Berechnungen, um das Beste aus den Multi-Core Prozessoren moderner Computer herauszuholen. Zusätzlich zu einer geringen Auslastung der Computer-Hardware ermöglicht nCode Software die Wiederverwendung kompletter Prozesse. Dies stellt eine einfache Bedienbarkeit sicher, die den Durchschnitts-Benutzer davor bewahrt, unnötige Fragen beantworten zu müssen, und den Ingenieur dazu befähigt, schnell von den Daten zu Ergebnissen mit minimalem Aufwand zu gelangen.