Der mechanische Aufbau des Bohrsystems wird in Abbildung 1a gezeigt. Es basiert auf dem kombinierten System Restan - MTS 3000, das von SINT Technology entwickelt wurde und in Zusammenarbeit mit HBM vermarktet wird. Abbildung 1b zeigt das speziell entwickelte Bohrwerkzeug, mit dem Löcher mit weniger als 200 U/min gebohrt werden können.
Diese Drehzahl minimiert die lokale Erwärmung und die Entstehung von Eigenspannungen in dem zu analysierenden Werkstoff. Das Schneidwerkzeug ist in Abbildung 1c zu sehen. Es handelt sich um einen Spiralbohrer mit 1,6 mm Durchmesser und zwei Schneidkanten senkrecht zur Vorschubrichtung, der bei geringer Vorschubgeschwindigkeit Bohrungen mit ebenem Boden herstellt.
Das Bohrsystem wird über das elektronische Steuerungssystem und die Software zur Steuerung des Bohrvorgangs mit Strom versorgt und automatisch gesteuert, sodass der Bohrvorgang vollautomatisch ablaufen kann. Die gesamte Messvorrichtung kann per Fernsteuerung betrieben werden. Diese Option ist deshalb empfehlenswert, weil so äußere Einflüsse durch den Bediener während des Messprozesses minimiert werden können.
Abbildung 2 zeigt eine DMS-Rosette mit drei Elementen und Anschlusskabel, die besonders gut für die Versuche geeignet ist, da sie nicht nur die Installation beschleunigt, sondern weil auch keine Wärme durch das Löten von Drähten erzeugt wird. Um die im Prüfkörper herrschenden Eigenspannungen zu ermitteln, werden zunächst die Spannungswerte mit den Gittern des DMS gemessen, das auf die Oberfläche der Komponente geklebt wurde.
Die erfassten Daten wurden in dem konkreten Fall mit einer Spezialversion der Software EVAL verarbeitet, die von SINT Technology srl speziell für die Verarbeitung von mechanischen Spannungen in Kunststoffen entwickelt worden war. Diese Version wendet zu Anfang eine optimiere Polynominterpolation der gemessenen Dehnungen an.
Die Dehnungsmessungen werden nach den Bestimmungen der Norm ASTM E837 verarbeitet.
Abbildung 2 - Rosette: HBM K-RY61-1.5/120R-3 mit Anschlusskabel