Zur Umtrassierung der Autobahn A2 untertunnelt Avenue2, ein Konsortium von Strukton und Ballast Nedam, zurzeit die Stadt Maastricht. Das Projekt ist komplex; nicht nur, weil die Erdaushubarbeiten bis in eine Tiefe von 22 Metern unter der Geländeoberfläche reichen, sondern auch aufgrund des Bodengefüges und der Tatsache, dass in gerade einmal drei Metern Abstand vom Rand der Ausschachtungen Wohnblocks stehen. Um rund um die Uhr zu überwachen, dass die Baugrube stabil ist und es nicht zu Bodensenkungen kommt, hat Avenue2 zusammen mit HBM an der untersten Ebene von Stützen in der Baugrube Dehnungsmessstreifen installiert. Damit werden die Kräfte gemessen, die über die Spundwände auf die Stützen wirken.
Ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor bei den Bauarbeiten an der A2 ist das Bodengefüge. Zum Teil besteht das Erdreich entlang der 2,3 km langen Strecke aus instabilem Mergel. Dieses Gestein ist normalerweise recht stabil, die passive Widerstandsfähigkeit am Boden der Baugrube kann jedoch abnehmen, wenn der Wasserdruck im Mergel steigt. Darüber hinaus kann der Mergel mit Wasser gefüllte Kiesablagerungen oder Hohlräume (Karst) enthalten. Wird der Widerstand zu gering oder trifft man auf Karst, kann über den Boden der Baugrube Wasser und Erdreich ausgespült werden. Wenn dann nicht rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden, kann es zu Bodensenkungen kommen, die möglicherweise die Baugrube oder in der Nähe stehende Gebäude beschädigen oder Projektverzögerungen verursachen. Daher hat Avenue2 ein System entwickelt, um den Zustand des Erdreichs in und um die Baugrube herum in Echtzeit überwachen zu können.