Prozessauswertung mittels eines Toleranzfensters Prozessauswertung mittels eines Toleranzfensters | HBM

PMX-Toleranzfenster

Diese Anleitung beschreibt das Erstellen eines Toleranzfensters im PMX, wie es z.B. zur Auswertung eines Bauteil- oder Performance-Tests verwendet werden kann. Es können auch mehrere dieser Toleranzfensterauswertungen gleichzeitig benutzt werden. Prinzipiell ist es möglich, die Grenzen des Toleranzfensters sowie die Start- und Stopp-Bedingungen fest oder über variable Signale oder eine SPS bzw. PC-Software vorzugeben.

Diese Parameter können auch zur Laufzeit geändert werden, wodurch sich ein „dynamisches“ Messfenster ergibt.

In diesem Beispiel wird während einer Kraftmessung ein Toleranzfenster durch einen Drehgeber getriggert.

Erreicht der Drehwinkel einen Wert von 90°, wird das Fenster gestartet. Dreht man um 180° zurück auf einen Wert von -90° (bzw. 270°), so wird die Messung gestoppt.

Die obere und untere Grenze des Fensters wird jeweils durch eine Konstante definiert, jedoch ist auch ein variabler Wert denkbar. Wird während eines Durchlaufs die obere oder untere Grenze über- bzw. unterschritten, so wird jeweils ein Flag zur Signalisierung gesetzt. Außerdem ist es möglich, innerhalb eines Fensters verschiedene Messwerte ausgeben zu lassen.

Alle diese Werte und Flags können über analoge/digitale Schnittstellen sowie über Ethernet und Feldbusse weiterverarbeitet werden. Damit lassen sich Prüfaufgaben automatisieren.

Toleranzfenster

Erzeugen

Unter „Einstellungen“ -> „Berechnete Kanäle“ kann ein Toleranzfenster erzeugt werden.

Klicken Sie hierfür auf das  Symbol und wählen Sie unter „Auswertung“ das „Toleranzfenster“ aus.

Anschließend öffnet sich eine kurze Beschreibung. Bestätigen Sie mit „Auswählen“.

Das erzeugte Toleranzfenster muss nun mit Parametern beschrieben werden.

Quellen definieren

Eingang: Geben Sie hier Ihr Messsignal an. In diesem Beispiel das Ausgangssignal des Kraftsensors.

Start Input: Hier ist der Auslöser zum Starten des Fensters gemeint. Vergeben Sie eine Flag, die beim Setzen den Start betätigt. Erstellen Sie hierfür ein Triggersignal.

Erzeugen Sie einen neuen Berechnungskanal: „Trigger (Puls)“.

Vergeben Sie eine Flag für den Ausgang des Triggersignals. Achten Sie darauf, dass dieses identisch mit der Flag des Start Input Ihres Toleranzfensters ist. Danach vergeben sie einen sinnvollen Namen für Ihr Triggersignal. Um eine Messung zu starten, muss der Schwellenwert überschritten werden. Geben Sie dies als Bedingung an.

Als Eingang legen Sie das Drehwinkelsignal des Drehgebers fest. Nun muss ein Schwellenwert zum Auslösen des Impulses bestimmt werden. Wir möchten einen konstanten Schwellenwert festlegen. Erzeugen Sie einen weiteren Berechnungskanal: „Konstantes Signal“.

Vergeben Sie einen gut zuordenbaren Namen und definieren Sie den Wert, der später als Schwellenwert zum Starten des Fensters dient. In diesem Beispiel wird 90, für eine Viertelumdrehung am Drehgeber, festgelegt.

Als letzten Schritt wählen Sie das neu erzeugte konstante Signal als Schwellenwert für den Trigger im Dropdownmenü aus.
Stop Input: Hier ist der Auslöser zum Stoppen des Fensters gemeint. Führen Sie dieselben Schritte wie bei Start Input durch und achten Sie hierbei besonders auf die richtige Wahl des Triggers und der Triggerbedingung.

In diesem Beispiel wird ein Triggersignal mit einem konstanten Schwellenwert von 270, das beim Unterschreiten der Schwelle getriggert wird, verwendet.

Obere Schwelle: Die obere Schwelle begrenzt das Toleranzfenster nach oben. Dieser Grenzwert kann variabel oder konstant gewählt werden. In diesem Beispiel wird eine Konstante mit dem Wert 10, für 10 N des Kraftsignals, verwendet. Erzeugen Sie diese Konstante wie vorher bereits beschrieben.

Untere Schwelle: Die untere Schwelle begrenzt das Toleranzfenster nach unten. Für diese gilt das gleiche wie für die obere Schwelle. Die Konstante hat hier einen Wert von 4.

Ausgänge verwalten

Es können verschiedene Werte der Messung innerhalb des Fensters ausgegeben und verarbeitet werden:
Maximalwert, Minimalwert, Spitze-Tal-Wert, Mittelwert, Periodendauer, obere und untere Grenzwertüberschreitung.

Diese können jeweils einem neuen Berechnungskanal zugeordnet werden. Die Überschreitung der Grenzwerte kann jeweils einer Flag zugeordnet werden.

Wir betrachten hier beispielhaft die Zuweisung des Maximalwerts innerhalb des Fensters:
Bestimmen Sie einen Ergebniskanal. Hier wird der Wert auf einen neuen Berechnungskanal übertragen. Vergeben Sie auf jeden Fall einen Namen, um Ihren Wert wiederzufinden. Danach nehmen Sie beliebige Einstellungen für Nachkommastellen, Einheit und Aktualisierungsrate nach Ihren Bedürfnissen vor.

Grenzwertüberschreitung

Mappen auf Digitalausgang

Um möglichst effektiv auswerten zu können, ob ein Prozess OK oder NOK verlaufen ist, wird ein digitales Signal generiert, sobald ein Grenzwert innerhalb des Fensters überschritten wird. Dieses digitale Signal kann auf einem der Digitalausgänge des PMX weiterverarbeitet werden.

Zuerst wird diesem Signal in den Einstellungen für das Toleranzfenster eine Flag zugewiesen.

Danach kann diese Flag auf einen digitalen Ausgang gemappt werden.

Klicken Sie dazu in der Kanalübersicht auf Digitalausgänge und weisen Sie einem beliebigen Ausgang die Flag des Berechnungskanals zu.

Hinweis: Es ist natürlich auch möglich zur Weiterverarbeitung eine ProfiBus-, ProfiNet-, oder Ethercat-Schnittstelle zu nutzen.

Rechtlicher Hinweis

Diese Beispiele dienen lediglich der Veranschaulichung. Sie unterliegen keinen Gewährleistungs- oder Haftungsansprüchen.