Mit dem Weinbauroboter Geisi entwickelt die Hochschule Geisenheim ein neues Konzept zur Steillagenmechanisierung. Geisi soll zukünftig in Lagen bis 70 Prozent Hangneigung einsetzbar sein – ferngesteuert und seillos.
Der Steillagenweinbau prägt die Landschaft in den deutschen Weinbaugebieten. Der Anteil der bewirtschafteten Steillagen nimmt jedoch kontinuierlich ab. 2010 machte er nur noch neun Prozent der gesamten Anbaufläche aus. Denn der Weinbau in steilen Hanglagen ist reine Handarbeit – und die ist gefährlich, körperlich anstrengend und kostenintensiv. Das Institut für Technik an der Hochschule Geisenheim will nun jedoch Abhilfe schaffen, indem es den landschaftsprägenden Steillagenweinbau künftig deutlich erleichtert.
Dazu entwickelt ein Team unter Leitung von Professor Schwarz mit dem Weinbauroboter Geisi ein neues Konzept zur Steillagenmechanisierung. Im Gegensatz zu den bisher verfügbaren Möglichkeiten zur maschinellen Flächenbewirtschaftung soll Geisi zukünftig in Steillagen bis 70 Prozent Hangneigung einsetzbar sein – und dies ferngesteuert und seillos. Signifikant sinkende Arbeitskosten lassen sich auf diese Weise ebenso erzielen wie ein wertvolles Plus an Arbeitssicherheit.
Perspektivisch soll der nimmermüde mechanische Steillagenwinzer typische Arbeiten wie Pflanzenschutz, Mulchen oder Laubarbeiten sogar autonom ausführen. Darüber hinaus soll Geisi zu deutlich geringeren Kosten verfügbar sein als bis dato verfügbare Steillagen-Mechanisierungssysteme.
Damit diese Ziele Realität werden, haben die Projektverantwortlichen HBM Test and Measurement (HBM) an Bord geholt. Die Dehnungsmessstreifen und das robuste, mobile Datenerfassungssystem Somat eDAQ des Messtechnik-Spezialisten leisten nun ihren Beitrag dazu, dass sich Geisi selbstständig und sicher in Steillagen bewegen kann.