Installation von Dehnungsmessstreifen auf Beton: So geht's Installation von Dehnungsmessstreifen auf Beton: So geht's | HBM

Korrektes Anbringen von Dehnungsmessstreifen auf Beton

Das Anbringen von Dehnungsmessstreifen (DMS) auf Beton muss nicht schwer sein. Beachtet man drei wichtige Kriterien, gelingt der Rest mit links. Welche das sind und was es dabei zu berücksichtigen gilt, erläutern wir im Folgenden.

Die richtige Wahl des Dehnungsmessstreifens

Bei der Wahl des DMS kommt es auf die Messgitterlänge an, da sie eine entscheidende Auswirkung auf das Messergebnis hat. Der DMS bildet den arithmetischen Mittelwert des unter seinem Messgitter vorhandenen Dehnungszustandes. Bei der Beantwortung der Frage nach der optimalen Messgitterlänge, ist dieser Punkt zu berücksichtigen. Bei der Dehnungsmessung an einem inhomogenen Material, wie Beton, würden mit einem kurzen Messgitter Partialdehnungen im Bereich der Kiesel bzw. des Zementsteines erfasst. Die Empfehlung, die fünffache Messgitterlänge der größten Zuschlagskörnung zu wählen, sollte in diesem Fall unbedingt berücksichtigt werden. Das ist der Grund, dass HBM DMS mit bis zu 150 mm Messgitterlänge (z.B. HBM 1-LY41-150/120) anbietet.

  • Die richtige Länge des Dehnungsmessstreifens hängt vom zu testenden Material ab.
  • Beton ist ein inhomogenes Material mit kleinen Kiesel- bzw. Zementsteinen.
  • Dehnungsmessstreifen, die zu kurz sind, messen möglicherweise die Partialdehnungen im Bereich der Kieselsteine im Beton.
  • Unsere Empfehlung: Benutzen Sie eine Messgitterlänge, die fünfmal so lang ist wie die größte Zuschlagskörnung.

Welcher Klebstoff eignet sich besonders gut?

Beton erfordert einen stark porenfüllenden Klebstoff, der auch bei etwas Restfeuchte des Betons noch einwandfrei bindet. Hier hat sich der Schnellklebstoff X60 von HBM bewährt. Direktes Ankleben von Dehnungsmessstreifen an Beton ist nur bei trockenen Teilen ratsam; bei Restfeuchte empfiehlt es sich eine dünne Aluminiumfolie als Sperrschicht aufzukleben und erst darauf den DMS zu installieren.

Nullpunktbezogene Messungen sind bei Beton nur möglich, wenn die Probe vollständig trocken ist oder der Feuchtigkeitsgehalt während der Messung konstant bleibt. Bei veränderlichem Feuchtigkeitsgehalt schrumpft oder quillt Beton. Deshalb sind nullpunktbezogene Messungen meist nur über eine relativ kurze Zeitspanne möglich, sofern nicht ein gleichartiges, unbelastetes Objekt zur Kompensation verfügbar ist. Bei Installationen an der Armierung von Stahlbeton gelten die Regeln für Installationen an Metallen. Es ist dann nur darauf zu achten, den Dehnungsmessstreifen entsprechend zu schützen. Besonderes Augenmerk gilt hierbei dem mechanischen Schutz, damit die DMS-Installation beim Gießen des Betons nicht beschädigt wird. 

 

Was ist bei der Messstellenvorbereitung zu beachten?

Die Klebeflächenvorbereitung an Beton ist auf den Schnellklebstoff X60 zugeschnitten und in der Regel einfacher als bei Installationen an Metallen. Zu beachten ist, ob der Beton in geölter oder trockener Schalung geschüttet wurde. Im ersten Fall ist an der Klebestelle mit einem Schleifstein die ölgetränkte Schicht abzuschleifen. Das Entfetten mit Lösungsmitteln ist nicht zu empfehlen, da die Lösungsmittel samt des gelösten Öls noch tiefer in den Beton eindringen.

Bei trockener Schalung ist nur die Zementschlempe bis auf den festen Beton zu entfernen. Auch hier empfiehlt sich das Schleifen, damit eine möglichst ebene Fläche entsteht. Der Schleifstaub sollte mit einer Luftpumpe oder mit öl- und wasserfreier Pressluft sorgfältig weggeblasen werden. Die Poren des Betons werden mit dem Klebstoff X60 nicht nur oberflächlich sondern komplett zugespachtelt. Dabei sind die Klebeflächen nur zu glätten und es sollte keine Schicht aufgetragen werden. Nach ca. 30 Minuten kann mit dem Aufkleben einer dünnen Aluminiumfolie als Sperrschicht oder, bei gegebenen Voraussetzungen, mit dem Aufkleben des DMS begonnen werden.