Glossar Dehnungsmessung: Wichtige Fachbegriffe erklärt Glossar Dehnungsmessung: Wichtige Fachbegriffe erklärt | HBM

Liste von Fachbegriffen zum Thema Dehnungsmessung

εsScheinbare DehnungDehnungsmessstreifen, die als Einzelmessstreifen in einer Wheatstoneschen Viertelbrückenschaltung verschaltet sind, zeigen bei Temperaturänderung ein Ausgangssignal. Dieses Signal wird „scheinbare Dehnung“ oder auch „Temperaturgang einer Messstelle“ genannt und ist unabhängig von der mechanischen Belastung des Messobjekts.
BBrückenfaktorDer Brückenfaktor ist die Zahl, die die Anzahl der in einer Wheatstoneschen Brückenschaltung verwendeten aktiven Dehnungsmessstreifen angibt. Bei Zug- und Druckstäben muss auch die Querzahl berücksichtigt werden. Diese liegt zwischen 1 und 4.
kk-FaktorDie Dehnungsempfindlichkeit k eines DMS ist der Proportionalitätsfaktor zwischen der relativen Widerstandsänderung ΔR/R0 und der zu messenden Dehnung ε: ΔR/R0 =k⋅ε. Die Dehnungsempfindlichkeit ist eine dimensionslose Zahl und wird k-Faktor genannt. Dieser k-Faktor wird für jedes Fertigungslos durch Messen bestimmt und als Nennwert mit Toleranz auf jeder DMS-Packung angegeben. Die k-Faktoren variieren zwischen den Fertigungslosen nur um wenige Promille.
VMaximal zulässige effektive BrückenspeisespannungEin Dehnungsmessstreifen ist ein Widerstand, der elektrische Energie in Wärme umsetzt. Um eine Aufheizung des DMS zu vermeiden ist es wichtig, die Versorgungsspannung nicht zu hoch zu wählen. Die im DMS-Katalog angegebene Speisespannung gilt immer für die gesamte Wheatstonesche Brückenschaltung. Der einzelne DMS darf nur mit der halben Spannung beaufschlagt werden.
Die angegebenen Maximalwerte sind nur bei Installation auf gut wärmeleitenden Materialien (z.B. Stahl mit ausreichender Dicke) zulässig.
DMS-Messungen an Kunststoffen und ähnlich schlecht wärmeleitenden Materialien erfordern ein Verringern der Speisespannung oder der Einschaltdauer (Impulsbetrieb).
σEigenspannungEigenspannungen entstehen durch innere Kraftwirkungen im Material ohne Einwirkung äußerer Kräfte, beispielsweise durch ungleichförmige Volumenänderungen in wärmebehandelten Teilen während des Härtens von Stahl, durch ungleichförmiges Abkühlen von Gussteilen oder Objekten aus Metall- oder Kunststoffspritzguss, bei geschweißten oder geschmiedeten Teilen durch die mechanische Verarbeitung oder, bei größeren Objekten, einfach durch ihr Eigengewicht. Eigenspannungen wirken sich in ähnlicher Weise auf das Material aus wie Lastspannungen.
εDehnungDie Dehnung ist ein Dimensionswert, der die relative Längenänderung eines Materials gegenüber seiner Ausgangslänge angibt.
σMechanische SpannungDie mechanische Spannung wird ausgedrückt als Quotient aus der Kraft F und der Schnittfläche A des mechanisch beanspruchten Materials, σ=F/A.
νQuerzahl (Poissonzahl)Die Querzahl ist definiert als negatives Verhältnis aus Querdehnung εq zu Längsdehnung εl. Für Aluminiumlegierungen gilt beispielsweise ν = 0,33.
 Temperaturkoeffizient des k-FaktorsDer nominelle k-Faktor gilt bei Raumtemperatur. Er ändert sich mit der Temperatur, jedoch ist der Zusammenhang in sehr guter Näherung linear. Bei konstanten Messgittern ist der k-Faktor proportional zur Temperatur; bei Chrom-Nickel-Messgittern ist der k-Faktor umgekehrt proportional zur Temperatur. Der Temperaturkoeffizient des k-Faktors ist auf jeder DMS-Packung mit seiner Toleranz angegeben.
 QuerempfindlichkeitDie Querempfindlichkeit ist das Verhältnis der Empfindlichkeit eines DMS quer zur Messgitterrichtung zu der Empfindlichkeit in Messgitterrichtung. Auf jeder DMS-Packung ist die Querempfindlichkeit angegeben.