Wird ein Formgedächtniselement im martensitischen Zustand mechanisch verformt, so tritt beim Überschreiten einer kritischen mechanischen Spannung eine hohe Dehnung (bis ca. 8%) in Form eines Plateaus auf. Wird anschließend die Temperatur soweit erhöht, dass eine Phasenumwandlung von Martensit in Austenit eintritt erfolgt die Rückverformung des Formgedächtniselementes. Dieser Vorgang ist hysteresebehaftet und reversibel [1]. Auf diese Weise kann man den in Abbildung 1 (links) dargestellten Formgedächtnisdraht unter Last zwischen dem Zustand 1 und 2 hin- und herschalten, indem man ihn elektrisch aufheizt. Während der Materialumwandlung ist eine auch signifikante Änderung des elektrischen Widerstandes feststellbar.
Ein FG-Drahtaktor besteht meist aus einer NiTi-Legierung und kann maximale Zugspannungen von 400 MPa im Dauerbetrieb, 800 MPa für einmalige Vorgänge erzeugen [2]. Ein FG-Draht von 1g Eigengewicht kann beispielsweise Lasten von 5000g bewegen. Ein Elektromagnet gleicher Leistungsklasse würde mehr als 200g wiegen.
Wegen der genannten Eigenschaften ist beispielsweise die Realisierung von sehr leichten und kompakten haptischen Elementen möglich.