Um den Anforderungen der Anwendungen zu genügen, werden unterschiedliche Bauformen von PM-Motoren eingesetzt. Je nach Ausführung des Rotors werden meist folgende PM-Maschinen eingesetzt: Permanentmagnetmotoren mit Oberflächenmagneten („SM“), mit vergrabenen Magneten („IPM“, sowohl Einschicht- als auch Mehrschicht-Rotoren), mit eingebetteten Magneten („inset“), flusskonzentrierte PM-Maschinen usw.
Anwendungsingenieure, die spezifische Strategien zur Motorsteuerung implementieren müssen, brauchen Parameter-Bestimmungsverfahren, um die Motorparameter zu erfassen. Folgende Motorparameter werden üblicherweise bei der Motorsteuerung verwendet: Statorwiderstand, Statorinduktivitäten und Magnet-Flussverkettung (oder Gegen-EMK-Konstante). Statorwiderstand und -induktivität können sehr schnell mit Hilfe einer Außenleiter-Impedanzmessung für verschiedene Rotorpositionen oder aber durch einen Kurzschlusstest ermittelt werden. Der Magnetfluss wird üblicherweise mit Hilfe einer Leerlaufprüfung ermittelt (im Folgenden als konventionelle Methode bezeichnet). Der zu prüfende Motor („Motor Under Test“ – MUT) wird von einem Antriebsmotor („Driving Motor“ – DM) in Rotation versetzt. Der Magnetfluss wird aus der induzierten Spannung an den Motoranschlussklemmen und der elektrischen Drehzahl errechnet.
In der vorliegenden Abhandlung wird eine sehr einfache Methode zur Bestimmung des Magnetflusses von Permanentmagnetmotoren mit Hilfe desDatenrekorders GEN3i von HBM vorgeschlagen. Im Gegensatz zur konventionellen Methode erfordert die hier vorgeschlagene Methode keinen Antriebsmotor („DM“) und kann auch auf Permanentmagnetmotoren mit nicht sinusförmigen Gegen-EMK-Spannungen angewendet werden. Die Gliederung dieser Abhandlung ist wie folgt: In Abschnitt II wird zunächst die konventionelle Methode beschrieben. Dann wird in Abschnitt III die hier vorgeschlagene Methode analysiert. Abschnitt IV enthält die Schlussfolgerung dieser Abhandlung.