Konstruktive Zusatzkomponenten
Kegelspitze und Kegelpfanne
Dem traditionellen Waagenbau gelang es mit mechanischen Waagen höchste Präzision zu erreichen. Mit den Einbauhilfen “Messer und Schneide” für Hybridwaagen sowie “Kegelspitze” und “Kegelpfanne” kann für einzelne Wägezellen an diese bewährte Funktion angeknüpft werden.
Diese Einbauhilfen sind insbesondere für wägetechnische Applikationen mit erhöhten Genauigkeitsanforderungen und im eichfähigen Bereich vorgesehen. Dynamische Belastungen oder Vibrationen stehen von vornherein in Widerspruch zu dieser Anwendung.
Kraftrückführungen
Kraftrückführungen werden zusammen mit Wägezellen in Doppelbiegebalkenform eingesetzt und ermöglichen die momentenfreie Belastung mit Zug- oder Druckkräften in ihrer Wirklinie. Die Einsatzmöglichkeiten beschränken sich in der Regel auf Anwendungen mit nur einer Wägezelle innerhalb einer Plattform oder bei einer hängenden Last zusammen mit beidseitig angebrachten Gelenkösen.
Gelenkösen
Gelenkösen eignen sich für den Einsatz bei quasistatischer Zugbelastung (Lastwechsel = 10Hz). Der weitere Anschluss erfolgt in der Regel über Gabelstücke. Bei dynamischer Belastung mit höherer Frequenz sollten biegeweiche Zugstäbe eingesetzt werden. Die Tabelle in Abbildung 4-10 soll es dem Anwender vereinfachen, für die entsprechende Wägezelle die dazugehörigen und verfügbaren Einbauhilfen sowie Zubehörkomponenten auszuwählen. Es ist empfehlenswert, sich in den neuesten HBK-Produktinformationen über weitere neue Komponenten aktuell zu informieren.
Fest- und Kipplager
Werden nicht alle Behälterpratzen auf Wägezellen gestellt, so kommen stattdessen entweder Fest- oder Kipplager zum Einsatz. Beim Einsatz eines Festlagers kann zum Teil auf fertige Bauelemente zurückgegriffen werden. Das Bild zeigt das von HBK gelieferte Festlager, das aus einem mit Streben versehenen Doppel-T-Träger besteht. Durch die Streben entsteht eine definierte Biegezone. Das Festlager fesselt den Behälter auch in horizontaler Richtung, wodurch auf Anlenkelemente verzichtet werden kann. Zu beachten ist, dass durch den Messweg der Wägezelle das Festlager in seiner Biegezone geringfügig gebogen wird, was eine Verfälschung des Messsignals nach sich zieht. Diese Verfälschung lässt sich jedoch durch die Justierung mit definierten Massen erheblich reduzieren.
Übersicht verfügbarer Einbauhilfen und Zubehör
| C2 | C2A | C16A | U2A | Z7A | Z6 | RSC | HLC |
Druckstücke | | | | | | | | |
Elastomerlager | | | | | | | | |
Pendellager | | | | | | | | |
Gelenköse | | | | | | | | |
Kegelspitze, Kegelpfanne | | | | | | | | |
Einbaumodul | | | | | | | | |
Lastfuß | | | | | | | | |
Easy top | | | | | | | | |
Grundplatte | | | | | | | | |
HBK-Festlager
Bei Kipplagern tritt die beschriebene Verfälschung des Messsignals praktisch nicht auf, da hier statt einer Biegebeanspruchung (⇒) lediglich eine geringe Rollreibung zu verzeichnen ist. Allerdings ist die horizontale Fesselung des Kipplagers wesentlich geringer als bei Festlagern, sodass je nach Einsatzfall trotzdem Anlenkelemente notwendig sind. In der Praxis haben sich weichelastische Abdeckungen der Kipplager bewährt, um Verschmutzungen und eine damit verbundene mögliche Einbuße der Kippfunktion zu vermeiden.
Fest- und Kipplager sind nur dann empfehlenswert, wenn keine hohen Genauigkeitsansprüche gefordert werden, und wenn sich der Schwerpunkt im Behälter nur horizontal in seiner Lage ändert. Dies ist vornehmlich bei Flüssigkeiten bzw. rieselfähigen Medien gegeben.
Beispiel Kipplager