Die Herausforderungen beim Testing, von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt, werden immer vielschichtiger. Betrachten wir den Elektromotor. Wer bei den Elektrofahrzeugen des neuen Jahrhunderts mithalten möchte, muss seinen Kunden maximalen Komfort mit maximaler Reichweite liefern. Neben Verbesserungen an Batterien liegt eines der Erfolgsrezepte in der Steigerung des Wirkungsgrads von Inverter und Motor. Nur, wer diese einzelnen Komponenten zuverlässig testen kann, wird je beim Gesamtergebnis „Elektroauto“ ein erfolgreiches Produkt am Markt platzieren können.
Oder das Beispiel Leichtbau. In immer mehr Produkten kommen neue, sehr viel leichtere Materialien aus Faserverbundwerkstoffen zum Einsatz. Ingenieure von heute haben nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, mit diesen Werkstoffen zu arbeiten. Wie verhalten sich diese Materialien aber in der Realität? Wieviel halten sie aus? Wie müssen sie ausgelegt sein, um erfolgreiche Produkte – vom Auto und Flugzeug bis hin zu Konsumgütern – zu produzieren?
Wie sieht es mit der Medizintechnik aus? Immer mehr Produkte kommen im menschlichen Körper zum Einsatz. Unser Körper ist ein komplexes System, das empfindlich auf Einflüsse von außen oder gar Implantate reagiert. In modernen Prüfständen wird versucht, diese Komplexität immer besser nachzubilden, um möglichst passende Endprodukte für die Medizin zu liefern. Ohne hochwertige Sensorik, aber vor allem intelligente Datenerfassungs- und Softwaresysteme ist dies nicht möglich.
Auch hier gilt: Nur, wer Komponenten gut testen kann, ist Meister seines Fachs. So verwundert es nicht, dass die richtige Auswahl der Messtechnik - und hier sprechen wir von Sensoren, Datenerfassungssystemen und der passenden Software - zu einem grundlegenden Entscheidungsfaktor für den Erfolg eines Produktes am Markt wird. Nur, wo sich die Instrumente perfekt in den Entwicklungszyklus integrieren, ist Erfolg möglich.
Deshalb ist auch die Messtechnik im Wandel der Zeit und muss komplett neue Lösungen bieten, da herkömmliche messtechnische Lösungen häufig nicht weiterführen.
Betrachten wir zum Beispiel das Testen von Elektromotoren. Bislang wurde der Wirkungsgrad elektrischer Maschinen mithilfe von Leistungsanalysatoren und Oszilloskopen berechnet - ein Verfahren, das lange "gut genug" war, aber heute angesichts der gewaltigen technologischen Herausforderungen nicht mehr praktikabel ist.
So werden z. B. mechanische und elektrische Daten getrennt erhoben und können nicht synchronisiert werden. Um auch das letzte Quäntchen Effizienz aus den Elektromotoren zu pressen, benötigen Anwender in den Prüfständen einen tatsächlichen Blick auf die Realität (um bei einer Regel von Leonardo da Vinci zu bleiben!). Und den bietet nur der Zugriff auf Rohdaten im Messsystem, was mit Leistungsanalysatoren in Verbindung mit Oszilloskopen nicht der Fall ist. Aus diesem Grund ist eine fortschrittlichere Lösung gefragt, mit der alle Daten synchron erfasst werden, bei vollem Zugriff auf die Rohdaten.
Ganz allgemein sehen wir derzeit drei große Trends beim Testen von Produkten, auf deren Weg von der Vision zur Realität.