Der zweiachsige Spannungszustand
Früher wurde die mechanische Spannung als Einwirkung einer einzigen Kraft betrachtet, was die Messung der Spannung relativ einfach machte. Aus der Entdeckung, dass bestimmte Kombinationen von Kräften Spannungen erzeugen, die in Ebenen in rechten Winkeln einwirken, ergab sich die Notwendigkeit, den zweiachsigen Spannungszustand zu messen.
Der Begriff „zweiachsig“ weist darauf hin, dass eine 2D-Analyse der Spannungen in der xy-Ebene durchgeführt wird und dass die Spannung senkrecht zu dieser Ebene als null angenommen wird. Der zweiachsige Spannungszustand ist die Summe von zwei Normal- oder Schubspannungen.
Eine zweiachsige Spannung tritt bei den meisten Bauteilen auf, DMS-Rosetten werden daher routinemäßig für die experimentelle Spannungsanalyse verwendet.
DMS-Rosetten werden in zwei gängigen Konfigurationen angeboten: rechteckig und dreieckig. Eine rechteckige DMS-Rosette besteht aus drei Dehnungsmessstreifen –A, B und C. Die Dehnungsmessstreifen A und C sind in einem 90°-Winkel auf einer xy-Achse angeordnet, und der Dehnungsmessstreifen B befindet zwischen diesen beiden in einem Winkel von 45°.
Ein dreieckiger DMS besteht ebenfalls aus drei Dehnungsmessstreifen, die ein einem gleichseitigen Dreieck, d. h. in 60°-Winkeln, angeordnet sind. Neben der rechteckigen und der dreieckigen Konfiguration sind DMS-Rosetten noch in vielen weiteren Typen erhältlich.